Das neue Pferdehaus – Nachverdichtung im Galopp.
Ohne Scheuklappen überzeugt jede der 26 Wohnungen durch vielseitige Blickwinkel und eine Küche im Freien.
Zwischen der Tramwendeschlaufe Frankental und der Stadtgrenze, unmittelbar an der wichtigen Ausfallachse Limmattalstrasse, befindet sich der Bauplatz. Das bestehende dreigeschossige Doppelmehrfamilienhaus soll durch einen fünfgeschossigen Neubau ersetzt werden, mit dem Ziel, im Sinne der städtischen Nachverdichtung zusätzlichen, qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen.
Der Kontext ist einerseits von grossmassstäblichen Wohngebäuden geprägt, andererseits ist der üppige, umfliessende Grünraum mit seinen grossgewachsenen Bäumen ein quartierprägendes Element. Ebenso wie die Bestandsbaute, erscheint der projektierte Neubau wieder als Zeilenbau, jedoch höher, mit einigen, präzise gesetzten Volumenversprüngen und einem Attikageschoss. Die Gebäudegeometrie reagiert auf den unmittelbaren Kontext von Lärmsituation, Baumbestand und Nachbargebäude und formuliert gegenüber dem weitläufigen Park im Westen, einen beruhigten Abschluss der städtischen Bebauungsstruktur. Die gestaffelte Südseite des Volumens liest sich als Kopf des Neubaus an der Limmattalstrasse, von der aus die Adressbildung zu den östlichen Hauseingängen erfolgt. Vorbei am Rössli, welches an die Pferdemalerei an der Fassade des Altbaus erinnert, führt ein Verbundsteinweg zu den mit Einzügen markierten Hauseingängen. Der Baukörper wird einheitlich mit grossen, profilierten Faserzementplatten bekleidet, deren vertikale Plissierung ein abwechslungsreiches Spiel von Licht und Schatten erzeugt. Vorspringende, teils mit Rankpflanzen begrünte, Balkone aus Betonfertigelementen ergänzen die Volumetrie und verstärken die Tiefenwirkung des Gebäudes. Sie rhythmisieren die Fassaden und sorgen für eine gleichwertige Gestaltung der vier Gebäudeseiten.
Der Neubau des Doppelmehrfamilienhauses bietet Platz für insgesamt 26 Wohnungen, die über zwei innenliegende Treppenhäuser erschlossen werden. Die Vor- und Rücksprünge des Gebäudes sowie die Anordnung der vertikalen Erschliessung und der Nasszellen ermöglichen eine optimale, mindestens zweiseitige Orientierung jeder Wohnung und sorgen dafür, dass möglichst viele Bewohner.innen von der beeidendruckenden Aussicht über Zürich profitieren können. Sämtliche Wohnungen verfügen über einen offenen Wohn- und Essraum, mit direktem Zugang zu einer geräumigen Loggia.
Grossflächige Fenster, Balkone und Loggias schaffen eine Verbindung zwischen Innen und Aussen, wobei die Grenze im Bereich der Küche verschwimmt. Hier ist der Aussenraum durch vollflächige Schiebefenster mit dem Innenraum verbunden und ermöglicht so eine Nutzung als Sommerküche mit vorgelagertem Kräuterbeet.
Die Tragstruktur des Neubaus ist auf maximale Effizient und einen reduzierten Betonverbrauch ausgelegt. Ab dem Erdgeschoss bildet ein System von Betonfertigelement-Stützen, -Unterzügen und Wandscheiben die Grundstruktur auf den Querachsen. Diese verschränkt sich mit einer weiteren, ebenfalls aus Unterzügen und Wandscheiben bestehenden Betonstruktur welche in Gebäudelängsrichtung verläuft. Durch die Verbindung der beiden Strukturen wird neben der vertikalen Lastableitung auch die horizontale Aussteifung des Gebäudes gewährleistet. Ferner ermöglicht das gewählte System von durchlaufenden Unterzügen eine Minimierung der Betondeckenstärken auf nur 160mm, was zusätzlich zum sparsamen Umgang mit Beton, zu einer Maximierung der lichten Raumhöhe führt.
Die haustechnischen Installationen werden in durchgehenden vertikalen Steigzonen geführt, die horizontale Verteilung erfolgt mit Ausnahme der Elektro- und Wasserzuleitungen auf Putz in Abhangdecken oder in Schreinerarbeiten integriert. Leitungseinlagen im Beton werden auf ein Minimum reduziert und Bauteile mit unterschiedlicher Lebensdauer sorgfältig entkoppelt, so dass eine ressourcenschonende Bespielung der Gebäudestruktur über mehrere Nutzungszyklen gewährleistet werden kann.
Rubinrot geschmückt – drei Bausteine mit freiem Blick über die Vulkanlandschaft.
Mit dem Ziel einer nachhaltigen und respektvollen Nutzung des Baugrunds, wird auf dem Rootacker in Stetten eine Bebauungsstruktur vorgeschlagen, die in der Körnung weitestgehend dem vorhandenen Einfamilienhaus-Quartier entspricht. Das abfallende Grundstück wird mit drei Mehrfamilienhäusern besetzt, welche sowohl in ihrer Auffächerung im Grundriss als auch in ihrer Höhenlage dem natürlichen Verlauf des Terrains folgen. Die so erzielte Staffelung lässt trotz der gewünschten Verdichtung genügend Raum zwischen den Baukörpern und gewährt nicht nur den Bewohnern den freien Blick über das Tal und auf die Weite der Vulkan- und Burgenlandschaft im Osten.
In den drei Häusern finden sich je vier helle Etagenwohnungen in unterschiedlicher Grösse und jeweils fein ausdifferenzierten Grundriss-Layouts. Allen gemein ist die klare Ausrichtung zur Aussichtsseite. Mittels Doppelflügeltüren zuschaltbare Zimmer erweitern den offenen Wohn- und Essbereich zu einer durchgehenden, fliessenden Raumabfolge. Durch die so erreichte Freispielung der Fassade wird der direkte Bezug zum umgebenden Landschaftsraum weiter verstärkt.
Der architektonische Ausdruck wird geprägt durch den spezifischen Einsatz von materialechten Werkstoffen und einem konstruktiv konsequenten und zugleich spielerischen Umgang mit vertrauten Bauteilen.
Auf den ersten Blick zeichnend ist hier das Mauerwerk. Die Vorsatzschale des Zweischalenmauerwerks aus geschlämmtem Kalksandstein ruht auf einem Sichtbetonsockel. Die Maueröffnungen im Verblendmauerwek werden mittels Fertigteilstürzen überspannt. Mit der Besonderheit, dass der klassische Verblendsturz, bestehend aus Stahlbetonkern und vorgesetzter Ziegelschale, hier entsprechend seiner Funktionen aufgeteilt wird. Überspannen und Verblenden werden separiert und beide Bestandteile sichtbar gemacht. Der Grenadiersturz aus Klinker wird dabei klassisch gemauert und leitet, über seine dekorative Gestaltungsfunktion hinaus, die Auflasten des darüber befindlichen Mauerwerks auf den darunterliegenden Betonfertigsturz weiter. Dieser wiederum sorgt für die Übertragung auf das angrenzende Kalksandsteinmauerwerk. Nebst dem Einsatz von Klinker als den Kalksandstein kontrastierendes Zierelement kommt er ferner im Bereich der Balkonabstützung zu einer tragenden Anwendung und betont hier die Vertikalität der als Eckrisalite ausformulierten Aussenräume.
Die Stofflichkeit des Doppelschalenmauerwerks aus Kalksandstein und Normalbackstein soll nicht nur nach aussen hin zeichnen sondern gleichermassen im Innenraum spürbar bleiben. So werden die Normalbacksteinwände lediglich weiss gestrichen und wo sich das Tragwerk auf Stützen reduziert werden die Steine sogar ganz roh belassen. In ebenso direktem Umgang mit den Materialeigenheiten von Zement, werden die Betondecken, -wandscheiben und der Anhydritboden sichtbar belassen. Die Schreinerarbeiten aus Kirschbaumholz sorgen mit ihrer Naturbelassenheit für eine warme Atmosphäre.
Eine wahre Rampensau – unterhalb des Parkdecks flattiert die Laufkatze. Der Werkhof bietet Platz für Einsatzfahrzeuge, Lagerräume, Werkstätten, Büros und vieles mehr.
Der Neubau des Werkhofs für die Energie Opfikon AG zeichnet sich aus durch einen präzisen Umgang mit seinem Standort an steiler Hanglage und am Übergang vom Industriegebiet zur Landwirtschafts- und Erholungszone. Mit einem gezielten Geländeeinschnitt parallel zum Hang und entlang der Parzellenlängsseite wird die Grundlage für ein ebenes Werkgelände geschaffen. Die hangseitige Sicherung erfolgt durch eine aufgelöste Bohrpfahlwand, welche als permanente Baugrubensicherung verstanden werden kann. In das Gebäude selbst werden keine Kräfte des Baugrubenabschlusses eingeleitet. Aufgrund dieser Entkoppelung von Baugrube und Gebäude ist die langfristige freie Nutzung der Bauparzelle sichergestellt. Das Werkgebäude selber entwickelt sich über die gesamte Länge der Parzelle und findet nach rund 90m in zwei ikonischen Spiralrampen seinen ortsbaulichen Abschluss. Diese beiden Beton-Rampen sorgen für eine klare Adressierung im Strassenraum und bringen Mitarbeiter und externe Mieter auf das unabhängige Parkdeck auf dem Dach des Werkgebäudes. So werden der Werksverkehr und die Parkierung für die Mitarbeiter und Mieter gleich bei der Zufahrt auf das Grundstück getrennt. Eine separate Fussgängererschliessung verbindet das Parkdeck über eine Wendeltreppe mit der Industriestrasse. Das Logistikkonzept verfolgt die Idee der System- und Funktionstrennung weiter. Erdgeschossig ist gegen Norden die Einstellhalle für die Einsatzfahrzeuge angeordnet. Über Garagentore verfügen alle Stellplätze eine direkte Zu- und Wegfahrt auf die vorgelagerte Fahrbahn. Im südlichen, hinteren Gebäudeteil, der unter Terrain liegt, befinden sich die Lagerflächen welche über ein Oblichtband aus Glasbausteinen belichtet sind. Über der Einstellhalle auf dem als Galerie ausgebildeten Zwischengeschoss befinden sich die Büroräume. Diese profitieren dadurch einerseits von einem Sichtbezug ins Lager und andererseits gegen Norden optimal vom Tageslicht. Das Tragwerk und die Materialisierung werden aus der Logik des Baugrubenkonzepts heraus erarbeitet. Die aufgelöste Bohrpfahlwand fungiert gleichzeitig als Baugrubenabschluss und hangseitige Gebäudeaussenwand. Zwischen den Bohrpfählen werden Gewölbe aus Spritzbeton ausgebildet. Das Gebäude selbst ist als integratives Stahl-Beton-Verbundbauwerk konzipiert. Die eingesetzten Konstruktionsmaterialien prägen gleichzeitig den architektonischen Ausdruck. Die erdgeschossige Halle und die Lagerräume werden vom Stahltragwerk und der rohen Bohrpfahlwand ausgezeichnet. An der Fassade sorgt ein aussenliegendes Exoskelett für die Ableitung der Einwirkungen aus Wind-, Erdbeben- und Anpralllasten. Die charakteristischen Fachwerkträger verorten den Neubau im industriellen Umfeld.
Kreisgekrönt – die Aufstockung komplettiert den bestehenden Solitär. Rundungen zirkulieren durch die Geschosse.
Das 1978 erstellte Gewerbehaus liegt in der Gemeinde Zollikon am Ufer des Zürichsees, flankiert von der Seestrasse im Westen und den Bahngleisen im Osten. Der Bau aus den späten 70er Jahren wird in Stand gesetzt und das Gesamtvolumen um ein Vollgeschoss ergänzt. Zudem werden im Rahmen der Sanierung im Inneren zwei Geschosse zu einem Kindergarten ausgebaut.
Die Aufstockung nimmt starken Bezug auf die Tektonik des Bestands – deren Rhythmus wird im Attikageschoss fortgeführt. Über eine Überhöhung der Fensteröffnungen und einen Materialwechsel von Beton auf Stahl wird ein klarer Abschluss des bestehenden Hauptkörpers formuliert. Es entsteht eine charakteristische Gliederung in Sockel-, Haupt- und Attikavolumen. Im Westen löst sich die Gebäudehülle von der Primärstruktur ab und schafft über einen Rücksprung Raum für eine grosszügige Terrasse mit Seesicht.
Im Sinne des Tragwerkskonzepts des Bestands, mit seiner lastableitenden Betonfertigelement Fassade, dem tragenden Kern und den dazwischen freispannenden Geschossdecken, folgt der vertikale Lastabtrag der Aufstockung dem selben statischen Prinzip. Der Erweiterungsbau in Stahl-Holz-Verbundbauweise überspannt unter Einschluss der Pergolastruktur den gesamten Grundriss und garantiert so, dass nur geringe Lasten auf die bestehende Geschossdecke abgegeben werden. Der im Aussenraum liegende Teil des Tragwerks wird über Kragplattenelemente kraftschlüssig mit der innen liegenden Struktur verbunden und bauphysikalisch entkoppelt.
In den Bestandsgeschossen werden die Decken und Kernwände ertüchtigt. Die mit CKF Stahl-Lamellen verstärkten Betondecken werden dabei sichtbar gelassen, wohingegen die Kernwände mit schwarzem MDF verkleidet werden. Der dunklen Beplankung im Zentrum des freien Grundrisses steht die helle, sandfarbene Verkleidung der Fassadeninnenseite gegenüber. Sie sorgt für ein kontrastvolles Gegengewicht und leistet zudem mit ihrer Akustikperforation einen wichtigen Beitrag zu einem ausgewogenen Raumgefühl.
Ebenso wie der Ausbau des Kindergartens orientiert sich der aufgrund einer veränderten Marktsituation nachträglich ausgeführte Wohnungsausbau im Attikageschoss an den Prinzipien des Bestands.
Der Erschliessungskern wird raumhaltig erweitert. Dies zum einen in Form von unmittelbar anschliessenden Nebenräumen oder – im Falle der Wohnung – mittels freistehender Nasszellen, welche über eine aufgebaute Topografie aus Acrylstein mit dem Kern im Zentrum verbunden sind. Raumhohe, 180° öffenbare Pendel- und Schiebetüren ermöglichen verschiedene Raumkonfiguarationen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen des Alltags gerecht zu werden. So lassen sich zum Beispiel die zur Fassade hin offenen Nebenräume zu kompakten Kammern verschliessen, die den freien Grundriss zonieren. Entlang der Fassade und des Kerns entsteht ein fliessender Raum, der die Charakteristik des «plan libre» in seiner Grosszügigkeit weiterhin räumlich erlebbar macht.
Moderne Eleganz mit einem Hauch von Nostalgie. Naturstein als neues Element kombiniert mit restaurierten Holzarbeiten erfrischen den Bau aus den Zwanzigern.
Im Rahmen der geplanten Sanierung des Doppeleinfamilienhaus wurde die Möglichkeit genutzt, das bestehende Grundrisslayout zu überdenken und einige punktuelle strukturelle Eingriffe vorzunehmen, welche die Strenge des kammerartigen Grundrisses der späten 1920er Jahren aufbrechen. Das vormals die Wirtschaftsräume beherbergende Gartengeschoss wird umgestaltet und dient neu als Wohnraum mit Feuerstelle und Sommerküche. Im Erdgeschoss, das als eigentliches Piano Nobile verstanden werden kann, sind die repräsentativen, gesellschaftlichen Räume angeordnet. Die geschwungene Treppe aus Natureiche führt nach oben ins Schlafgeschoss, das neu als En-Suite-Bedroom mit Ankleide und Badezimmer über das gesamte Geschoss organisiert ist. Das Dachgeschoss bleibt weitestgehend unverändert und bietet Platz für Kinder- und Gästezimmer. Die eher klein bemessenen Räume werden über eine sehr hochwertige und ins Opulente tendierende Oberflächengestaltung nobilitiert. Natursteinverkleidungen werden als neues Element hinzugefügt und ergänzen die hochwertigen, teils noch originalen Schreinerarbeiten und Eichenparkettböden.
Mitten im Quartier breitet das Mehrfamilienhaus seine Flügel aus. Das Winkelspiel lässt Wohnräume fliessen und Schlafzimmer stehen.
Im Quartierdreieck zwischen Gossauer- und Heuweidlistrasse soll ein Mehrfamilienhaus mit preiswertem Wohnraum, in 7 Einheiten von 4.5 und 6.5 Zimmerwohnungen realisiert werden. Der Baukörper ist parallel zur Heuweidlistrasse ausgerichtet und orientiert sich im Massstab an den gegenüberliegenden Zeilenbauten. Die Auffächerung des Volumens gegen den Garten sorgt für eine Annäherung an in die kleinteiligere Quartierstruktur südlich der Heuweidlistrasse. Die Grundrissstruktur verinnerlicht die Geometrie des Städtebaus. Das Spiel mit den Winkeln führt einerseits zu grosszügigen, fliessenden Raumabfolgen im Bereich von Wohnen, Essen, Kochen und sorgt - differenziert angewandt - auf Ebene der abgeschlossenen Raumstruktur für Kammern mit spezifischem Charakter. Die Fassade wird in Duripanel gold und silber ausgeführt.
Wenn Autos kopfstehen - die neue Gewerbehalle bietet Platz für acht Werkstätten im Erdgeschoss und eine Oldtimerhalle im Obergeschoss.
Im Industrie- und Gewerbegebiet in Dällikon ZH wird eine zweigeschossige Gewerbehalle mit 8 vermietbaren Einheiten im Erdgeschoss und einer Autohalle mit Büros im Obergeschoss realisiert.
Alle erdgeschossig angeordneten Gewerbeeinheiten verfügen über einen separaten Zugang von Aussen über die Erschliessungsstrasse. Im Kern des Gebäudes sind die gemeinsam genutzte Nebenräume zu finden. Über das gesamte Obergeschoss erstreckt sich die grosszügige Autohalle mit Ausstellungsfläche und eigenem Bürobereich. Die Halle wird über den Autolift erschlossen. Die dunkel gehaltene Stahlkonstruktion bietet einen unaufgeregten Hintergrund für die Ausstellungsobjekte.
Wenn sich das Quadrat quadriert, ergeben sich zwei Holzbauten mit sechs eckigen 5.5 Zimmerwohnungen in Wetzikon.
Am östlichen Rand von Wetzikon auf einem steil nach Süden abfallenden Grundstück sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit je 3 Geschosswohnungen realisiert werden. Während der östliche Baukörper sich unter Einhaltung der minimalen Abstände direkt an die Strasse setzt, rückt der Westliche von dieser weg und dringt in die Tiefe der Parzelle vor. Über diese Setzung wird die Überlappungsszone der beiden quadratischen Volumen minimiert und eine optimale Ausrichtung beider Gebäude gesichert. Der Zwischenraum im Zentrum definiert die Spiegelachse des Ensembles. Die Erschliessung der grosszügigen 5.5 Zimmerwohnungen erfolgt über ein offenes Treppenhaus welches sich an der nordwestlichen bzw. nordöstlichen Gebäudeecke befindet. Die privaten Aussenräume befinden sich diagonal gegenüber. Die Grundrissstruktur wird weiter durch eine innenliegende, tragende Figur definiert, deren zentrale Raumabfolge den Weg durch die Wohnung beschreibt. Treppenhaus > Entrée, Kochen, Essen > Loggia. Die Raumfigur erstreckt sich durch die gesamte Gebäudetiefe und verbindet sämtliche an den Randbereichen angeordneten, individuellen Nutzungen wie Schlafen, Wohnen und Arbeiten miteinander. Die Überbauung wird in reiner Holzbauweise ausgeführt.
Wohnzimmer im Stahlgerüst – das Stadthaus setzt ein Zeichen für die Nachverdichtung.
Das im Jahr 1893 erstellte Wohn- und Geschäftshaus beherbergt sechs 3.5 Zimmer-Wohnungen, eine Kunstgalerie im Erdgeschoss sowie, einen Showroom im Tiefparterre.
Das Untergeschoss wird im Rahmen der Sanierungsarbeiten zu einem Showroom ausgebaut und das Dach des ehemaligen Lagerraums ersetzt. Innerhalb der bestehenden Gebäudefluchten entsteht ein neues Dach mit Oblichtern welches sich an den Verlauf der Ampèrestrasse anpasst. Die ehemals ungestalte Situation mit einer Terrainabsenkung gegenüber der Kreuzung Ampère-/ Breitensteinstrasse wird stadträumlich geklärt und die Umgebung aufgewertet. Das Erdgeschoss bleibt weitgehend unverändert mit dem Ziel die Atmosphäre des alten Gewerberaums zu erhalten. Die Wohngeschosse werden komplett saniert und umgebaut. Das ehemals gegen Norden orientierte Wohn-/ Esszimmer wird neu von der Strasse abgewandt und nach Süden orientiert. Die ehemals kleinteilige Grundrissstruktur mit kleinem Entrée, Badezimmer und Küche wird aufgelöst. Ein neuer Infrastruktur-Kern, mit Bad und Küche, zoniert den loftartigen Raum an der Südfassade in Eingangsbereich, Wohnen und Essen. Die bestehenden Lukarnen im 1. Dachgeschoss werden ersetzt und auf das baurechtlich maximal erlaubte Mass vergrössert. Der Estrich im 2. Dachgeschoss wird im Bereich des Wohnzimmers aufgelöst. Der überhohe Wohnraum wird zusätzlich mit zwei Dachfenstern belichtet. Der verbleibende Teil des Estrichs wird neu direkt den beiden Dachwohnungen zugeordnet und als Mansardenzimmer genutzt. Das Treppenhaus wird auf die feuerpolizeilich erlaubten Masse reduziert und mit einem Schuhschrank je Wohnung ergänzt. Alle Ausführungen entsprechen einem gehobenen Mietwohnungsstandard.
Nebst der inneren und äusseren Instandsetzung des Stadthauses erfolgt eine Aufwertung der Liegenschaft mittels privaten Aussenräumen. Die Baulücke zwischen Breitensteinstrasse 47 und 45 wird mit einer Stahl-Struktur gefüllt, welche Raum für grosszügige Terrassen beider angrenzender Häuser bietet. Die Volumetrie orientiert sich an der im Quartier vorherrschenden, strassenbegleitenden Zeilenbebauung. Der Zwischenbau mimt ein Haus welches nicht gebaut werden darf - da die beiden Parzellen bereits übernutzt sind. Gedanklich soll die Gebäudestruktur als Zwischennutzung Aussenräume beinhalten und bei einer allfälligen Nachverdichtung zu Wohnungen ausgebaut werden. Gegenüber dem Gemeinschaftszentrum Wipkingen werden Balkone angebracht. Sie sind im Ausdruck zurückhaltend und orientieren sich an den bestehenden Aussenräumen der Ampèrestrasse.
[...] Entfaltet mir die schwer behangnen Äste, Nehmt freundlich mich in eure Schatten ein [...] – schrieb Johann Wolfgang von Goethe 1783 und meinte damit vorausschauend – das Schauhaus. Mit vier Pfeilern, die an Stämme erinnern, und Rippen, die wie Äste auskragen, spannt es mit graziler Leichtigkeit eine gläserne Klimahülle auf.
Das neue Schauhaus in Grüningen liegt eingebettet in den alten Baumbestand des Botanischen Gartens. Mit vier Pfeilern, die an Stämme erinnern, und Rippen, die wie Äste auskragen, spannt es mit graziler Leichtigkeit eine gläserne Klimahülle auf. Der Entwurf steht in starkem Bezug zum Ort. Die Lücke im Wald, die durch den Abbruch der beiden alten Gewächshäuser entstanden war, sollte wieder geschlossen werden – mit einer Architektur die in Logik, Struktur und Ausdruck von Bäumen inspiriert ist. Mikroskopische Schnitte durch Zellgewebe und das damit in Bezug stehende Voronoi-Diagramm dienten als Inspiration. Auf Basis des Diagramms wurden die Baumstämme und Pfeiler mit Zellkernen, und die Umrisse von Baumkronen und den vier Stahlschirmen mit den Zellmembranen, assoziiert. Während der Grundriss damit Bezüge zur Kleinsstruktur von Lebewesen aufbaut, nimmt die Form der Pfeiler Bezug auf die Morphologie der Bäume. Jeder besteht aus zwölf Rippen. Diese gehen in Äste mit unterschiedlichen Neigungen über, wodurch eine mehrfach geknickte Dachfläche entsteht. Ein umlaufender Kranz, der die Rippenenden verbindet, gibt dem Gebäude eine klare Umrissform. Die Glasfassade steht auf Streifenfundamenten und wird oben von den Stahlrippen und dem Kranz gehalten. Dreieckige Sonnensegel über den Dachpaneelen mindern die Erwärmung und seitliche Lüftungsflügel regeln Luftzufuhr und CO2-Haushalt. Das Bauwerk zieht klare Grenzen zwischen Architektur und Natur und dennoch treten beide Sphären in einen engen Dialog.